Kindergarten Breitbrunn
1. Januar 2008
Wohnbebauung Arnulfstraße
1. Januar 2011
Wohnen

Hofhäuser Greifenberg

2010, Greifenberg
parallax background

Hofhäuser am Ammersee


Auftraggeber
Marie Sunder-Plassmann

erbrachte Leistung
Lph 1-9

Projektdaten
NGF: 638 m² / BRI: 2.120 m³

Baukosten
€ 1,2 Mio (3 Häuser)

Fertigstellung
2010

Auszeichnung
Anerkennung für Qualität im Wohnungsbau 2013
HofhaeuserGreifenberg_03
HofhaeuserGreifenberg_04
HofhaeuserGreifenberg_05
Bild 008
HofhaeuserGreifenberg_02

Dichte statt Zersiedelung

In den Ballungsgebieten der Großstädte entstehen an der Peripherie der umgebenden Dörfer Einfamilienhaussiedlungen. Diese Zersiedelung der bestehenden Kulturlandschaft und der daraus resultierende erhöhte Individualverkehr zerstören wichtige Ressourcen und Energien. Als Gegenthese zu diesen reinen Schlafdörfern sind die Hofhäuser in der Dorfmitte Greifenbergs entstanden.

Kollektiv statt Vereinzelung

Diese Nachverdichtung bei Wahrung der Privatssphäre bestärkt den sozialen Kontakt und Austausch verschiedener Alters- und Gesellschaftsgruppen, schont Landschaft und Geldbeutel durch kleinere Grundstücksgrößen und die Umwelt durch die Nutzung der bestehenden Infrastrukturen. Diese Grundthesen setzen sich auch in der Gestaltung der einzelnen Hofeinheiten fort:
Drei Wohnhäuser gruppieren sich um einen gemeinsamen Hof. Dicht gedrängt erinnern die Zwischenräume an Strukturen der oberbayrischen Dörfer. Der Bebauungsplan der 1970er Jahre konnte neu interpretiert werden. Auf dem Grundstück von 1000qm entstand mit 3 Häusern eine zeitgemäße Dichte. Der Hof dient der Erschließung. Informelle Begegnungen im Täglichen fördern den Kontakt der Bewohner untereinander. Der Brunnen lädt zum Verweilen ein. Ein langer Tisch ist fester Bestandteil der stattfindenden Gartenfeste. Den privaten Aussenraum bilden die Loggien und die Terrassen im Garten. Fein dosierte Übergänge ermöglichen privaten Rückzug. Weit auskragenden Dächer und die traufseitigen haushohen Holzpfeiler markieren zusätzlich den zum Haus gehörenden Aussenraum. Dadurch entsteht eine fein abgestufte Schichtung der Gebäudehülle, in der ein fliessender Übergang der Räume von Innen nach Aussen möglich ist.

Raumkonzept und Materialität

Das Sockelgeschoss ist massiv errichtet. Dieses wird gemeinschaftlich genutzt für infrastrukturelle Einrichtungen, wie Homeoffices und Gästezimmer, eine Kapelle, sowie die Heizung. Darüber schweben die Häuser in Massivholzbauweise mit einer gehobelten Stulpschalung aus Lärchenholz. Wenige großformatige Fenster sind so angeordnet, dass ein offener Blick in die Landschaft entsteht. Gegenseitige Einsicht wurde vermieden.
Auch im Innenraum ist das vorherrschende Material Holz, hier als glatte Oberfläche der massiven Holzplatten. Die Wandflächen erhalten ihre Gliederung durch dunkel abgesetzte raumhohe Holztüren, sowie durch die ebenfalls raumhohen Fenster. Ein zweigeschossiger Wohnraum vermittelt Großzügigkeit. Energieeffizienz Eine Gruppe von energieeffizenten Häusern, erbaut aus dem ältesten Baumaterial der Menschheit, aus Holz. Holz als Konstruktion, Holz als Dämmung, Holz als Außenschalung, Holz als Innenoberfläche. So ensteht ein Gebäude mit sehr geringem Energieaufwand in der Herstellung (Grauenergieanteil). Die Häuser sind als KfW50 (2009) erbaut, verfügen über eine gemeinsame Wasser/Wasser Wärmepumpe. Das Warmwasser wird über Sonnenkollektoren erwärmt.
Bisher konnte von den geplanten 4 Hofeinheiten eine Hofeinheit mit 3 Häusern realisiert werden.
128_ANS-West